Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Ich freue mich, dass so viele gekommen sind und freue mich darauf, Ihnen ein bisschen was aus unserer Arbeit im Institut für Sportwissenschaft und Sport hier erzählen zu können.
Der Titel ist ein bisschen reißerisch. Wir werden die Sportmuffel aktiver.
Über den Sport im engeren Sinne werde ich gar nicht so viel reden, über die Muffel vielleicht ein bisschen,
aber insgesamt über die Frage, wie kriegt man mehr Bewegung in das Leben der Bevölkerung?
Und was Sie erwarten wird, habe ich hier mal zusammengefasst.
Zunächst möchte ich Ihnen ein paar Hintergründe erklären, ein paar Begriffe klären.
Dann zeige ich Ihnen Empfehlungen für Bewegung, die aktuell veröffentlicht worden sind,
bei uns aus dem Institut heraus. Nationale Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung für Deutschland.
Also zunächst fangen wir an mit Empfehlungen für Bewegung.
Und Sie kriegen ein Beispiel aus Projekten, die wir im Bereich der Bewegungstherapie machen.
Und zum Zweiten gehe ich ein auf die Empfehlung für Bewegungsförderung.
Und da zeige ich Ihnen ein Beispiel aus einem Projekt, was auch bei uns hier im Institut läuft,
nämlich in einem großen Forschungsverbund, der heißt Capital for Health.
Das sind hier die englischen Akronyme C4H, Capital for Health, Kapital für Gesundheit.
Da zeige ich Ihnen ein paar Beispiele. Und zwischendurch und am Ende gucken wir uns auch noch ein kleines Video an,
oder sogar zwei, das das dann zusammenfasst.
Worüber sprechen wir? Über Bewegung, körperliche Aktivität.
Das verwenden wir synonym. Und das ist auch genau definiert.
Denn körperliche Aktivität sind alle Bewegungen des Menschen, die durch die Aktivität der Skelettmuskulatur erzeugt werden
und zu einem substanziellen Anstieg des Energieverbrauchs führen, über den in Ruhe.
Und man kann das auch noch anders bezeichnen, nämlich als metabolische Äquivalente.
So kann man das beschreiben. Ein Mett ist der Energieverbrauch in Ruhe.
Was Sie jetzt haben, ist ungefähr 1 bis 1,5 Mett, weil Sie mitdenken.
Das heißt, das Hirn erzeugt jetzt auch Energieumsatz.
Das ist sitzendes Verhalten. Da zucken Sie vielleicht noch ein bisschen.
Aber mehr passiert nicht.
Was Sie gemacht haben auf dem Weg hierher, ist wahrscheinlich leicht intensive körperliche Aktivität,
weil Sie langsam gegangen sind bei den Temperaturen, nicht groß ins Schnaufen gekommen sind.
Und insofern waren Sie in der Kategorie.
Und was uns aus Sicht der Gesundheitsförderung besonders interessiert, das sind die beiden Kategorien hier hinten.
Nämlich die moderat intensive körperliche Aktivität. Die taucht später nochmal auf.
Das wäre so 3 bis 6 Mett. Und da kann man beschreiben, das ist so, wenn man etwa etwas in Wallungen kommt.
Wenn also die Herzogrenze ein bisschen steigt, der Atem ein bisschen steigt,
man sich dabei noch gut unterhalten kann, aber nicht mehr singen.
Können Sie sich vielleicht vorstellen, wenn Sie schnell gehen oder joggen,
man kann nicht mehr singen, kann dabei aber noch reden mit seinem Mitsportler, dann ist man genau hier.
Und sobald das mit dem Reden nicht mehr so einfach klappt, ohne dass man Pausen machen muss, um tief durchzuatmen,
dann rutschen wir in den Bereich der hochintensiven körperlichen Aktivität, die hier ungefähr über 6 Mett sind.
Diese Mett-Kategorien brauchen wir gleich noch einmal, deswegen erkläre ich Ihnen die.
Und das, was jetzt rosa eingefärbt ist hier, das wird insgesamt so als der Bewegungsmangel beschrieben.
Dann werden die beiden Kategorien hier über den Tag hinweg nicht auftauchen,
sondern sich alles in diesem Feld abspielt, Ruhe, sitzendes Verhalten oder nur leicht intensive körperliche Aktivität
und sonst nichts, dann sind wir im Bereich des Bewegungsmangels.
Und dieser Bewegungsmangel, der ist heute tatsächlich als ein eigenständiger Risikofaktor bekannt und akzeptiert.
Der ist der viertwichtigste Risikofaktor weltweit für die weltweit vorzeitigen Todesfälle.
Das hier ist eine Abbildung von einer Internetseite der WHO, auf der das beschrieben steht.
Und wie das zu Gewichten ist oder zu bewerten ist, sehen Sie auf dieser Abbildung aus einer Arbeit von thailändischen Kollegen.
Die sehen Sie rechts, die beiden roten Balken hier, das sind die Todesfälle pro Jahr weltweit.
Vorzeitige Todesfälle, die zurückzuführen sind auf das Rauchen, das ist hier 5,1 Millionen.
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:42:38 Min
Aufnahmedatum
2017-07-17
Hochgeladen am
2017-07-19 17:04:02
Sprache
de-DE
Nur 15 Minuten körperliche Belastung am Tag oder 90 Minuten pro Woche machen einen Unterschied, wie lange wir leben. Bewegen wir uns mindestens so lang, sinkt das relative Sterberisiko um 14 Prozent – was durchschnittlich drei Jahren entspricht. Wer mehr Sport treibt, reduziert das Risiko noch weiter. In vielen Teilen unserer Welt herrscht jedoch Bewegungsmangel.
Prof. Dr. Klaus Pfeifer geht in seinem Vortrag der Frage nach, wie sich Menschen trotzdem dazu bringen lassen, im Alltag aktiver zu werden. Der Sportwissenschaftler hat zielgruppenspezifische Empfehlungen für Bewegung und deren Förderung entwickelt, um der Untätigkeit entgegenzuwirken. Egal ob Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren oder Menschen mit Vorerkrankungen: Jeder kann durch Bewegung etwas für seine eigene Gesundheit tun.